Turnier für Menschen mit Behinderung: Viel Lob für TSV – Sieg geht nach Mittelhessen

Ja, das Turnier habe ihm gut gefallen, meinte Erik Fackinger. Zum Dank lud der Fußballer der Gemeinschaft Altenschlirf (Vogelsberg) die Turnierleitung gleich mal zum Johannisfest in seiner Heimat ein. Fackinger hatte kurz vorher am Ende des Turniers für Menschen mit Behinderung, das der TSV Landau  am 14. Juni zum 14. Mal veranstaltete, einen Sonderpreis erhalten, weil er mit einer spastischen Lähmung prima Leistungen gezeigt hatte.

Ohne eine kleine  Würdigung fuhr keiner der mehr als einhundert Kicker und Kickerinnen aus zwölf Mannschaften nach Hause. Für alle gab es eine Medaille, für jedes Team einen Pokal – und den größten für den Sieger nahm nach einem gelungenen Tag mit 34 Spielen die Auswahl der Inklusiven Freizeit Mittelhessen mit. Die Gießener setzten sich nach einem hochspannenden Neunmeterschießen im Finale mit 6:5 gegen die Spieler vom Schlockerhof Hattersheim durch.  Erst der insgesamt 24. Neunmeter entschied, nachdem es am Ende der regulären Spielzeit 0:0 gestanden hatte. 

Den dritten Platz belegten die Fußballer der Reha-Werkstatt Lauterbach. Sie waren im Halbfinale mit 0:4 an den Mittelhessen gescheitert, trösteten sich dann aber mit dem 3:0 (1:1)-Erfolg im kleinen Finale ebenfalls nach Neunmeterschießen gegen Betreutes Wohnen Hofgeismar. Dieses Team um den als besten Torschützen des Turniers geehrten Leon Bötcher (13 Treffer) hatte schon beim 0:3 (1:1) im Halbfinale gegen Hattersheim kein Glück im Entscheidungsschießen. Weitere Sonderpreise vergab die Jury um die Turnierleiter Klaus-Dieter Weber und Heike Gottmann an Clarissa Schau (Bethel Bielefeld) als beste Torhüterin und Philipp Kawric (Mittelhessen) als bester Spieler.  

Für die Inklusive Freizeit Mittelhessen, im Vorjahr Dritter, war es der zweite Erfolg dieses für die Region ziemlich einmaligen Turniers in der Bergstadt. Daniela Sommer, die Vizepräsidentin des Hessischen Landtags, nannte es bei der Siegerehrung anerkennend „gelebte Inklusion“. Ihre Spende von 500 Euro verstand sie als kleinen Beitrag dafür, dass das Turnier auch in Zukunft stattfinden könne. Marco Steinbach, der Vorsitzende des TSV Landau, versprach es. „Ich hoffe auf eure Zusage, dass ihr nächstes Jahr alle wieder da seid – dann findet das Turnier zum 15. Mal statt“, sagte er. 

Der Bad Arolser Bürgermeister Marco Lambion erinnerte daran, dass die Stadtverordnetenversammlung vor genau 25 Jahren beschlossen habe, die Stadt möglichst barrierefrei und behindertenfreundlich zu gestalten. Um aber die „Barrieren in den Köpfen und Herzen abzubauen, dafür sind Turniere wie dieses heute da“, sagte er. Der einzige heimische Teilnehmer, das Team „Miteinander bewegt“ des Bathildisheims, hatte in seiner starken Vorrundengruppe wenig Chancen und wurde Sechster.

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